Tag 19

Datum: Donnerstag, 04.April 2019
Strecke: von Fuenterroble de Salvatierra nach San Pedro de Rozados
Distanz: 28,5 km Gesamtstrecke: 510 km Gelaufen: 458,8 km
Gehzeit: 07:45 bis 15:30 Uhr ca. 7,75 Std,
Wetter:  richtig kalt, dann sonnig, warm und richtig schön
Allgemein: zuerst relativ flach, dann stetig ansteigend bis zum Santiago Kreuz, dann wieder absteigend, zum Schluß viel auf der Strasse.

Wenn die Sonne scheint, ist´s warm...

Nach einer doch recht unruhigen Nacht stehen die ersten Pilger gegen 5:30 Uhr auf. Na super. Obwohl die Meisten Rücksicht nehmen, wird man wach. Aber etwas dösen kann man schon noch. Gegen 6:45 Uhr stehen wir auf, packen unsere Sachen, machen eine Katzenwäsche und begeben uns in den kleinen Raum, neben dem Eingang. Hier sitzen schon einige Pilger und Helfer der Herberge beim Frühstück. Wir quetschen uns dazu, denn der Raum ist wirklich zu klein für alle. Doch da die meisten schon bald fertig sind, sitzen wir nachher entspannt bei einem kleinen Frühstück und machen uns dann gegen 7:45 Uhr auf den Weg.

Wir treten vor die Herberge und ein kalter Wind empfängt uns. Es ist eiskalt, besser gesagt, Arschkalt! Tut mir leid, aber es ist so! Zwar geht gerade die Sonne auf, aber der schöne Anblick kann mich nicht erwärmen. Das Fleece bis oben hin zu, den Schlauchschal über den Kopf gezogen und Handschuhe an. Eigentlich dachte ich, ich bin im warmen Spanien. So kann man sich täuschen.

Zuerst geht es ein Stück an der Strasse entlang. Dann geht es auf einem Feldweg weiter und

nach ca. 1 1/2 Stunden wird es endlich wärmer. Immer in leichtem auf und ab geht es weiter, so ca. 10km lang. Dann geht es auf steinigen Pfaden und vorbei an den leckeren schwarzen Schweinen immer bergauf, hoch Richtung des Pico
de la Duena. Vorbei an einem Windpark erreicht man dann nach knappen 3km das schöne Jakobskreuz, das weithin sichtbar ist. Hier treffen wir auch Tommy, den Schnarcher, wieder und gemeinsam machen wir nun, bei schönstem Sonnenschein und angenehmenTemperaturen, eine wohl verdiente Pause.


Nach einer längeren Erholungsphase machen wir uns durch einen mit Flechten durchzogenen Wald an den ca. 1,5 km langen Abstieg. Unten angekommen läuft man dann wieder relativ eben auf einer wenig befahrenen Landstrasse weiter. Der Weg zieht sich. Und es nicht das Einzige was zieht. Es zieht nämlich auch wieder auf der Fußsohle. Vermutlich kündigt sich die nächste Blase an. Furchtbar! Immer weiter geht es auf, bzw. auch manchmal neben der Strasse, weiter. Durch nette Gespräche überbrücken wir dieses zermürbende Stück. Nach guten 10km gabelt sich der Weg und wir gehen halblinks, Richtung San Pedro, unserem heutigen Etappenziel, weiter. Nach weiteren knappen 3 km erreichen wir San Pedro und finden in der Rural VII Carreras eine gute Unterkunft. 

Tom und ich sind ein eingespieltes Team, fast wie ein altes Ehepaar und so nehmen wir wieder ein Doppelzimmer, dass sich in einem separaten Gebäude gleich neben dem Restaurant befindet. Das Zimmer ist einfach gehalten, aber sauber, eine gute, warme Dusche. Was will man als Pilger mehr. 

Nach einer heißen Dusche, einem Fußbad und der obligatorischen Wäsche, die wir hier aber auf der Heizung trocknen müssen, geht es zum Einkaufen. Man braucht ja nicht viel als Pilger, aber was zum Essen und vor allen Dingen zum Trinken, das braucht man immer!




Als wir zurück kommen bringen wir unsere Sachen kurz aufs Zimmer, wärmen uns bei einen Cafe con Leche etwas auf, da es draußen wieder sehr kühl geworden ist. Dann wird das Abendessen bestellt, und die erste Flasche Vino Tinto steht auf dem Tisch. Am Nebentisch nehmen Tommy und Louise Platz. Loiuse muß vermutlich abbrechen. Sie hatte schon eine Weile Probleme mit den Knien. Es würde mir leid tun, sie nicht mehr zu treffen, denn es war immer amüsant mit ihr. Aber wenn es eben nicht mehr geht. Mal sehen, wie es morgen aussieht. Plötzlich fängt es leicht an zu Schneien! Ja, wirklich! Na, so Graupel halt. Wahnsinn! Na, das kann ja noch heiter werden. Trotzdem lassen wir uns das leckere Essen dann schmecken und eine zweite Flasche Wein muß auch noch sein. Als Seelentröster. 😜 Gegen 21:45 Uhr gehen wir auf unser Zimmer, schauen nach der Wäsche, die natürlich noch nicht trocken ist, aber das wird schon. Im Zimmer ist es gut warm, da wir alles was heizen kann an bzw. aufdrehen. Auch die kleinen Stehlämpchen müssen zum Heizen und Trocknen herhalten. Doch dann löschen wir langsam das Licht und freuen uns auf den nächsten Tag.


Fazit: etwas längere Etappe, jedoch sehr schöner Abschnitt zum Santiagokreuz hoch, dort herrliche Aussicht (wenn, wie bei uns die Sonne scheint), dann jedoch lange an der Strasse entlang, trotzdem wieder ein schöner Tag.

Tipp: längere Pause beim Santiagokreuz machen, da hab ich wieder richtig Kraft getankt. Die Herberge oder besser Hotel Rural VII Carreras kann ich wirklich empfehlen, wenn man ein Zimmer bevorzugt.


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