Donnerstag, 7. Dezember 2017

Mein Traum geht weiter.....

Nachdem ich mir 2015 meinen großen Traum, den Camino Frances zu pilgern, erfüllt habe, geht mein Traum noch weiter: Ich will 2019 auf der Via de la Plata von Sevilla nach Santiago de Compostela pilgern.
Eigentlich dachte ich vor Jahren, wenn ich doch nur einmal die Möglichkeit hätte, nach Santiago de Compostela zu pilgern. Dann wurde mein Traum 2015 wahr und ich pilgerte von Saint Jean Pied de Port in 31 Tagen nach Santiago de Compostela. Als "Neupilger" denkt man: Ja, man hat es geschafft! Man ist angekommen. Doch ist man das wirklich? Ist man denn nicht immer auf dem Weg?
Nach der Rückkehr nach Deutschland änderte ich manche Sachen in meinem Leben. Ich wurde gelassener, lies mir von anderen Menschen nicht mehr mein Leben vorschreiben, sagte öfters meine ehrliche Meinung. Dies wurde mit Verwunderung aufgenommen. Ich hörte des öfteren: Du bist komisch, seit du von deinem Jakobsweg zurück bist! Nee, nur ehrlicher, war meine Antwort.
Aber irgendwie war es wie bei den meisten Pilgern: Das Fieber hatte mich gepackt, das Camino Fieber! Nur leider ist es ja nicht jedem möglich, jedes Jahr im Ausland zu pilgern. Zu viele Umstände, die tägliche Arbeit, der wenige Urlaub, die Familie. So pilgerte ich 2016 ein paar Tage auf dem Schwäbischen Jakobsweg bei mir um die Ecke. Es war nett, aber so echtes Pilgerfeeling kam bei mir nicht auf. Damit war das Thema pilgern für eine Weile vom Tisch. Ja, wenn ich in Rente bin (dauert aber noch ein paar Jährchen) und es die familiäre Situation zulässt, ja, dann will ich nochmal los. So meine Planung. Dann gab es 2017 in meinem Arbeitsumfeld ein paar unangenehme Vorfälle. Eigentlich dachte ich, da ich ja gelassener geworden bin, dass ich das locker weg stecke. Aber meine Frau merkte schnell, dass etwas nicht stimmte. Ich wurde unzufriedener. Und in dieser Zeit dachte ich oft an die Unbeschwertheit auf dem Camino. So reifte der Plan, ich muß wieder los! Jedoch ist es mir 2018 unmöglich, also fasste ich 2019 ins Auge. Ich redete mit meiner Frau über mein Vorhaben. Na ja, die Begeisterung hielt sich in Grenzen, aber sie meinte, wenn ich das brauche, um mein Gleichgewicht wieder zu finden, soll ich es machen. Dies rechne ich meiner Frau hoch an. Es freut mich, wenn sie mich so unterstützt, obwohl sie leider sehr krank ist und die Zeit ohne mich bestimmt nicht leicht wird für sie. Doch wie auch schon 2015 hoffe ich, dass unsere Kinder und unsere Freunde für sie da sein werden. 
Seit ich mich wieder mit dem Camino beschäftige, geht es mir wieder besser. Es wurde wieder viel gelesen, im Internet gestöbert. Zuerst dachte ich daran, noch einmal auf dem Camino Frances zu pilgern. Dann sah ich zufällig in unserer Tageszeitung einen Bericht über einen noch relativ unbekannten Pilgerweg in Spanien, den Camino de la Vera Cruz von Puente la Reina nach Caravaca de la Cruz. Splitter des Heiligen Kreuzes sollen in der Kirche von  Caravaca auf bewahrt sein. Informationen über diesen Weg sind recht spärlich und schwer zu bekommen. Nachdem ich mich doch intensiver mit diesem Weg beschäftigt hatte, kamen mir die ersten Zweifel. Die Infrastruktur auf diesem Pilgerweg ist nicht sehr ausgeprägt, Mitpilger sind sehr selten und irgendwie dachte ich mir, pilgern und dann nicht in Santiago ankommen? Passt das? Ist dass das was ich will? Meine Zweifel wurden größer.
Dann stieß ich, wieder zufällig, auf ein Video von der Via de la Plata. Also informierte ich mich über diesen Jakobsweg. Und ich war gleich begeistert. Eine bessere Infrastruktur, natürlich nicht mit dem Camino Frances zu vergleichen, dafür aber auch nicht so überlaufen. Jedoch mehr frequentiert als der Weg nach Caravaca, was doch hoffentlich wieder sehr nette Pilgerbekanntschaften bedeutet. Und dann als Ziel eben wieder Santiago de Compostela!
Auch das man auf der Via de la Plata besser im Frühjahr oder Herbst pilgern sollte, weil im Sommer Temperatuen um die 40 Grad herrschen können, machte den Weg für mich interessant. So will ich dann Mitte März 2019 los. Dann kann ich noch meinen Resturlaub aus dem Vorjahr verwenden und dann mit neuem Urlaub und meiner Gleitzeit müsste ein ausreichendes Zeitpolster da sein, um die Via de la Plata zu bewältigen.

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