Halbzeit

 So, nach knapp 500 gelaufenen Kilometern das Halbzeitfazit:

Es war ganz klar wieder die richtige Entscheidung pilgern zu gehen! 

Brauchte ich doch diesmal recht lange bis sich bei mir das Pilger Feeling einstellte, paßt nun in der Zwischenzeit alles. Fast alles. Meine Füße machen weiterhin Probleme. Soviel Blasen hatte ich noch nie. Doch zum Glück keine Entzündungen. So ist ein weiter gehen momentan zumindest möglich. Hoffe, das wird nicht noch schlimmer, sondern auch mal wieder besser.

Mit Tom hab ich einen wirklich tollen Weggefährten gefunden. Wir verstehen uns immer besser. Wir haben so in etwa die gleiche Vorstellung wie die Tage ablaufen sollen und das ist gut so. Somit muß eigentlich keiner von uns große Kompromisse eingehen. Und deshalb passt es einfach gut. Wir können miteinander Spaß haben, aber auch über Gott und die Welt plaudern und uns austauschen. Und das ist schön.

Mit meiner Etappenplanung paßt es auch so einigermaßen. Bis jetzt bin ich voll im Soll, die Anzahl der Tage stimmt, auch wenn die Etappenlänge manchmal abweicht. Es war geplant nach 20 Tagen in Salamanca an zu kommen. Und das hat geklappt. 

Die Situation auf der Via de la Plata ist ganz anders, als auf dem Camino Frances. Dass die Via ein ruhiger Weg ist, war mir schon klar, aber dass so wenig Pilger unterwegs sein werden. Das hab ich nicht gedacht. Ist natürlich auch schön, aber so richtige Geselligkeit kommt da nicht auf. Der Austausch mit anderen Pilgern fehlt mir schon etwas.

Landschaftlich ist es sehr schön, auch wenn doch manchmal viel auf der Strasse gepilgert werden darf. Gut, gehört auch dazu. Auch fehlen mir hier diese kleinen Zwischenstopp Möglichkeiten, die es auf dem Frances doch immer wieder gibt. Hier ist es keine Seltenheit, dass erst nach 10 bis 15km wieder ein Ort kommt, in dem dann evtl. auch noch alles geschlossen hat. Ist halt kein Zucker schlecken, dass Pilgerleben.

Aber sonst ist es recht schön und ich freue mich auf die zweite Hälfte des Weges. Und dann wird auch irgendwann wieder der Zeitpunkt kommen, dass alles viel zu schnell zu Ende geht. Aber bis dahin ist noch etwas Zeit.

Jetzt noch ein paar Eindrücke des bisher zurück gelegten Weges.

Buen Camino! Ultreia!

 
                   










 







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