Tag 39

Datum: Donnerstag, 25.April 2019
Strecke: von Cea nach Lalin (Botos)
Distanz: 29 km Gesamtstrecke: 969,0 km Gelaufen: 928,5  km
Gehzeit: 07:50 bis 15:15Uhr ca. 7,5 Std.
Wetter: Regen, Hagel, kalt                                                                                                                                                             Allgemein: zuerst stetig Berg auf, dann wieder abwärts, anstrengende Tour, vor allen Dingen wegen dem schlechten Wetter.

Am Tag als der Hagel kam....

Nach einer doch erstaunlich ruhigen Nacht standen wir gegen 6:45 Uhr auf. Katzenwäsche, Rucksack packen, gegen 7:15 Uhr gings los. Und, ja, es regnete mal wieder! In der Nacht wurden wir sogar wach, weil es so geschüttet hatte. Und jetzt regnete es immer noch. Nach ein paar hundert Metern konnten wir wenigstens noch etwas frühstücken, bevor es dann wirklich los ging. 

Heute mußten wir ein gutes Stück auf der Landstrasse gehen, aber bei dem Regen war das nicht mal so schlecht. Da hatte man wenigstens festen Untergrund. Auf den Feldwegen stand das Wasser, die Wege waren matschig und schwer zu begehen. So waren wir heute froh, wenn wir nach kurzen Stücken auf den Feldwegen wieder auf die Strasse kamen. Heut ging es anfangs nur Berg auf. Gut 500HM wollten heute bewältigt werden. Nach ca. 5km kamen wir in Arenteiro an, wo wir die nächste Bar ansteuerten und uns ein zweites Frühstück gönnten. Etwas gestärkt und auf gewärmt zogen wir dann weiter. Ich brauche es ja nicht zu erwähnen: Es regnete immer noch, jetzt noch stärker! Jetzt wechselten sich Strasse und Feldwege immer ab. Weiter aufsteigend passierten wir O Reino, Carballeda, ab hier ging es dann fast nur noch auf den aufgeweichten Feldwegen weiter. Kurz vor Castro Dozon überquerten wir die Autobahn und dann erreichten wir den Ort nach ca. 15 km, schon ziemlich fertig, und stärkten uns in der nächsten Bar mit einen Rießen Bocadillo. Unser Anton, meinte, das beste Bocadillo auf dem ganzen Camino! Hier liesen wir es uns ca. eine drei viertel Stunde gut gehen, wärmten uns auf und genoßen unsere Clara. 

Aber dann mußten wir doch wieder weiter. Noch lagen einige Km vor uns. Etwas besser sah der Himmel aus, aber das täuschte. Kaum waren wir unterwegs, fing es wieder heftig an zu regnen. Fast immer auf der Strasse passierten wir Santo Domingo. Nach weitern 1,5km verliesen wir die Strasse, liefen jetzt auf wirklich sehr schlammigen Feldwegen wieder leicht Berg auf. Das Wetter hatte sich etwas gebessert, und man hatte sogar schöne Ausichten auf die Umgebung. Aber durch die Feuchtigkeit war es doch recht frisch. So kamen wir dann nach Puxallos, von wo es jetzt abwärts ging, bis wir, kurz nach der Überquerung der Autobahn, nach Pontenoufe kamen. Von hier ging es weiter auf Feldwegen und Pisten, jetzt wieder leicht ansteigend, nach A Xesta. Dort machten wir noch eine kleine Pause an der Capela do Carmen, da es wieder mal angefangen hatte zu regnen. Nach 5 Minuten brachen wir aber auf, da es doch recht frisch wurde. Nach der Ortschaft überquerten wir die Eisenbahnlinie und machten uns schnell auf den Weg, da es heftig windete, ja stürmte. Ein Grummeln über uns verhies nichts Gutes. War das ein Gewitter? Schnellen Schrittes hasteten wir weiter und waren froh, als wir etwas Schutz unter den Ästen der am Rand stehenden Bäume fanden. Aber jetzt ging es richtig los! Ein heftiger Hagelschauer erwischte uns.  Äste flogen umher. Unsere Ponchos wurden vom Wind hoch gewirbelt. Mit Mühe drückten wir sie nach unten und erst als wir in einem dichteren Wäldchen waren, war der Spuk vorbei. Aber wir natürlich klatschnass! Und gefrustet! 


Kurz danach erreichten wir Botos. War zwar nicht unser geplantes Etappenziel. Aber wir hatten für heute die Nase gestrichen voll! Gleich am Ortseingang fanden wir die schöne Herberge, eher eine Pension. In der nahe gelegenen Bar " A Taberna de Vento" konnten wir einchecken. Und kurz darauf erholten wir uns in einem super Doppelzimmer ( Anton hatte ein EZ) , duschten unverschämt lange heiß und versuchten unsere nassen, triefenden Klamotten zu trocknen. Gute hauptsächlich der Poncho triefte, dann noch die Hosenbeine, aber sonst ging es. Der Rucksack, samt Inhalt war alles trocken geblieben. Gut, die Schuhe waren heute seeeehr feucht. Aber wir bekamen alles in den Griff.

Gegen später gingen wir dann in die Bar, gönnten uns einige wohl verdiente Claras und bei einem sehr leckeren Abendessen, liesen wir diesen heftigen Tag, gemütlich ausklingen. Es ist schon erstaunlich, wie schnell man sich nach so einem ätzenden Tag doch wieder erholt. Und sich auf den nächsten Tag freut. Ok, es ist ja auch nicht mehr so weit. Heut sahen wir ein Schild "Santiago 57,6km" Es geht also dem Ende zu. Schade eigentlich.....




Wir kehrten schon im Dunkeln zu unserer Herberge zurück, wendeten die noch feuchten Klamotten, putzen die Lachen auf dem Boden des Bades auf, und legten uns bald schlafen. Auch diesen heftigen Tag hatten wir gut überstanden. Und körperlich ging es mir eigentlich sehr gut. Blasen? Was sind Blasen? 😂 Damit hatte ich zum Glück keine Probleme mehr.

Fazit: sehr heftiger Tag, vom Wetter her auf alle Fälle, der schlimmste Tag. Etappe war anstrengend, mit dem langen Anstieg und dem schlechten Wetter.

Tipp: die Pension in Botos, wirklich sauber, neu, super Zimmer. Die Bar etwa 100m entfernt auch sehr gut, leckeres Essen. Auf der Etappe selbst gab es nichts besonderes, lag aber bestimmt mit am schlechten Wetter.

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