Tag 32

Datum: Donnerstag, 18.April 2019
Strecke: von Lubian nach A Gudina
Distanz: 24,4km Gesamtstrecke: 821,7km Gelaufen: 771,5km
Gehzeit: 08:00bis 15:00Uhr ca. 7 Std,
Wetter:  morgens kalt, immer frisch, meistens trocken, zum Schluss doch noch Regen
Allgemein: schöner Weg, aber recht naß, zum Teil steil hoch, Grenze zu Galicien

Nasse Wege....

Um 7:00 Uhr war allgemeines Aufstehen angesagt. Die Meisten gingen noch zur Bar zum Frühstücken, so wir Drei auch. Dort wurde wieder beratschlagt, welchen Weg man geht. Anscheinend soll der Originalweg seeeehr schwer zu gehen sein, bei dieser nassen Witterung. Aber schon wieder an der Strasse entlang? Die meisten der Gruppe entschieden sich für die Strasse. Wir Drei wollten es wagen den Camino zu gehen.

Nach dem Frühstück verliesen wir Lubian recht schnell, vorbei an alten verlassenen Gebäuden. Wie so oft hier in dieser Gegend. Ca. 2km folgten wir einer Teerstrasse, dann kamen wir an der Kirche Ermita Santiario de la Tuiza an, nachdem wir die Autobahn unterquert hatten. Ich brauche ja nicht zu erwähnen, dass die Kirche geschlossen war. Also, das war wirklich etwas blöd. Fast alle Kirchen am Wegesrand waren verschlossen. Da hatte ich 2015 auf dem Frances mehr Glück.

Ab hier ging es nun auf Feldwegen stetig Berg auf. Von ca. 950 hm auf gut 1250 hm. Also gut 300 Höhenmeter hieß es auf den nächsten 4 km zu bezwingen. Je höher man kam, um so mehr verwandelte sich der Weg in einen Bach. Rechts und links des Weges Morast, und in der Mitte lief das Wasser den Berg herab. Also

hier bewährten sich wieder mal meine guten Meindl Schuhe. Wurde ich doch manchmal etwas belächelt wegen der schweren Treter, aber mir war es so lieber. Hier hatte ich sehr guten Halt und ich wußte, dass sie auch wasserdicht waren. Und das war hier bitter nötig. Versuchte ich zu Beginn noch dem Wasser aus zu weichen, lief ich nach einer Weile mitten durch. Und ich kam trockenen Fußes oben an. Jedoch mußte man natürlich auf den schlüpfrigen Steinen sehr aufpassen, dass es einen nicht hinschlug. Aber der Pilgerstab gab mir da ebenfalls guten Halt. Zwischendrin gab es auch immer mal wieder trockene Stellen und an so einer Stellte überholten wir Fran, die sich anscheinend auch für diesen Weg entschlossen hatte. 

 


Nach gut 1,5 Stunden kamen wir oben am Portela de Canda an, und gerade als wir etwas Pause machten kamen die meisten unserer Truppe, die an der Strasse entlang gegangen waren, auch hier an. Hier oben verläuft die Grenze zu Galicien, das man auch an einem großen Grenzstein erkennt. 

 


Von hier geht es nun wieder Berg ab, diesmal auf trockenen Wegen. Es war schön zu gehen, jetzt mal mit der ganzen Truppe, aber bald trennte man sich wieder. Manche waren halt zu schnell, andere zu langsam unterwegs. Aber so ist das nun mal.

Nach weiteren ca. 4km kamen wir in A Vilavella an. Gerade als wir die Bar ansteuerten kamen die Schnellsten schon wieder raus. Hier gönnten wir uns einen Cafe con Leche, ein rießiges Bocadillo und ne Clara. Das hatten wir uns verdient.

So gestärkt zogen wir dann weiter, immer noch bei bewölktem Himmel, aber immer noch auf schönen Feldwegen Richtung O Pereiro, wo wir den tiefsten Punkt erreichten. Von hier an ging es wieder, aber diesmal leicht, ansteigend weiter, nach O Canico. Kaum hatten wir den Ort verlassen fing es auch noch an zu regnen. Zum Glück waren es nur noch gut 3 km nach A Gudina, unserem heutigen Etappenziel. Trotzdem waren wir froh, als wir dann endlich in der städtischen Herberge, gegen 15 Uhr, ankamen. 

Ein Teil unserer Truppe war schon da, aber wir hatten sogar das Glück, das wir noch ein unteres Bett ergattern konnten. Jane fehlte noch und ich reservierte für sie gleich noch ein Bett mit. Und als sie nachher kam, war sie sehr froh, dass auch sie noch unten schlafen konnte. 

Hier in der Herberge triefte es überall. Nasse Schuhe, nasse Ponchos, usw. Jeder versuchte seine sieben Sachen irgendwo auf zu hängen. Aber wie immer klappte es, irgendwie. Nach einer heißen Dusche ging es schon wieder etwas besser. Wir Drei zogen zusammen los, kauften das Nötigste ein, und gingen anschließend in die nächste Bar zum Essen. Zuerst alleine, später mit immer mehr Bekannten verbrachten wir das Abendessen, um dann doch recht bald wieder in die Herberge zurück zu kehren. Dort gönnte ich mir mit Reimer und Gesa noch das ein oder andere Bierchen, schrieb anschließend noch Tagebuch und sank doch bald in den gerechten Schlaf.

 

Fazit: sehr schöne Etappe, und wir halten irgendwie Alle zusammen.

Tipp: unbedingt den Originalweg gehen, sehr schön.



 


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