Tag 40

Datum: Freitag, 26.April 2019
Strecke: von Lalin (Botos) nach Bandeira
Distanz: 24 km Gesamtstrecke: 993,0 km Gelaufen: 952,5  km
Gehzeit: 07:40 bis 14:30 Uhr ca. 6,75 Std.
Wetter: zuerst trocken, dann etwas nieseln, dann bewölkt                                                                                                                        Allgemein: etwas an der Strasse, sonst sehr schöner Weg

Auf zu den letzten Etappen....

Um 6:20 Uhr sind wir nach einer erholsamen Nacht aufgestanden. Das war aber auch nötig, nach dieser Höllentour gestern. Zum Glück waren unsere Klamotten doch trocken geworden und auch die Schuhe waren so weit in Ordnung. 

Heute vor 39 Jahren hatte ich meine Frau kennen gelernt und da meinten meine Kameraden, ich sollte mal ein neues Hemd anziehen, damit ich schick aussehe, wenn ich mich nachher zu Hause melde. Na, dann macht man das halt!

So machten wir uns um 7 Uhr auf den Weg zur Bar, um ein Frühstück ein zu nehmen. Und gegen 7:40 Uhr starteten wir wieder zu Dritt auf die vor uns liegende Etappe. 


Ich seh aus wie Rumpelstilzchen

Gleich gegenüber der Bar konnten wir die Strasse verlassen und uns leicht ansteigend auf Feldwegen in Richtung Laxe machen. Kalt war es, aber es regnete wenigstens nicht. Noch nicht. Denn der Regen lies nicht lange auf sich warten. So waren wir froh, nach gut 1 1/5 Stunden in Laxe in der Bar Maria Jose eine Pause zu machen. Wieder kamen wir klatschnass an, unsere Ponchos trieften. Nach einem Cafe con Leche und etwas Erholung, sprich aufwärmen, ging es dann nach einer halben Stunde weiter. Nachdem wir vor Laxe doch ein Stück auf der Strasse pilgern mußten, konnten wir nun wieder auf Feldwegen und Pisten, nun leicht abfallend, weiter in Richtung Prado pilgern. Auf schönen grünen Wegen, die aber zum Teil auch wieder überspült waren, liefen wir weiter, um  eine Autobahnbrücke zu unterqueren und kamen so zur sehr schönen Ponte Taboada. Eine alte römische Steinbrücke, die noch erhalten war, und an den Pflastersteinen merkte man, dass man sich hier wieder auf einen Originalstück der Via de la Plata befand. Weiter ging es. Zum Glück hatte es nun mal auf gehört zu regnen. Und es kam sogar mal wieder die Sonne zum Vorschein. Kurz vor Taboada betraten wir kurz die Nationalstrasse und auf der gegenüberliegenden Strassenseite lag die Igrexa de Santiago de Taboada, die Dorfkirche. Und da die geöffnet war, schauten wir kurz hinein. Sie wurde gerade für den kommenden Sonntag vorbereitet. Und wir bekamen sogar noch einen Stempel hier.

 

 

in der Kirche
vor der Kirche



 

Wir verliesen die Strasse wieder und auf schönen galizischen Hohlwegen kamen wir nach einer weiteren Stunde in Silleda an. Dort fanden wir auch schnell eine Bar und bei einem leckeren Bocadillo mit Omelett liesen wir es uns gut gehen. 

2km mußten wir dann an der Strasse entlang laufen, ehe wir diese dann verlassen konnten und uns auf Feldwegen und Pisten Richtung Bandeira bewegten, dass wir dann auch nach knapp 2 Stunden erreichten. Dort fanden wir schnell die Albergue de Bandeira. Diesmal wieder Container, das hatten wir doch schon mal. Aber hier war alles neu, großzügig, genug Platz, schöne Sanitäranlagen. 30 Mann hatten hier Platz, und wir waren die ersten Drei!

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten machten wir Sigtseeing, also die nächste Bar suchen. 😂 Dort liesen wir uns die ein oder andere Clara schmecken. Tom und Anton wollten zurück zur Herberge, so schaute ich mich noch alleine im Ort etwas um. In einer anderen Bar hatte ich endlich WiFi, so meldete ich mich jetzt bei meiner Frau. Und sie freute sich, dass ich trotz der Pilgerreise an diesen Tag gedacht hatte. Denn unser Blumenhändler vor Ort hatte ihr auch noch den von mir bestellten Blumenstrauss vorbei gebracht. Sie wünschte mir voll die Kraft das restliche Wegstück auch noch zu schaffen, aber daran hatte keiner von uns mehr Zweifel. Wir hatten heut unterwegs ein Schild mit "Santiago 47km" gesehn. Na, die reißen wir auch noch runter!


Am Abend gingen Tom, Anton und ich nochmals Richtung Bar. Und man hat ja noch Kraft übrig. So parkten wir einen Fiat 500 um, der am Strassenrand stand. Tom und ich hoben den Wagen an und dann stand er auf der anderen Strassenseite! Spass! Natürlich nicht. Wir taten nur so, für ein schönes Bild! 

 

Wir kamen zur Bar und gönnten uns ein leckeres Pilgermenue. Aber bald zog es die Kameraden wieder zur Herberge zurück. Na, zum Glück hatte ich ja ein paar Bierchen gekauft, die wir dann noch in der Herberge zu uns nahmen. Aber alle Flaschen schafften, wir nicht. So sehr ich mich auch anstrengte. 😂

 

 

 

Fazit: nicht sehr anstrengende Etappe. War aber auch gut so, nach dem schwierigen Tag gestern. Schöne Wege, die alte Brücke und die Kirche kurz vor Taboada waren der Höhepunkt heute.

Tipp: wenn möglich die Kirche besichtigen, wenn sie offen hat. Die Herberge in Bandeira ist zu empfehlen.

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