Tag 37

Datum: Dienstag, 23.April 2019
Strecke: von Xunqueira de Ambia nach Ourense
Distanz: 24,4 km Gesamtstrecke: 917,0 km Gelaufen: 866,5  km
Gehzeit: 07:50 bis 13:50 Uhr ca. 7 Std.
Wetter:  bewölkt, dann fast nur noch Regen                                                                                                                                           Allgemein: flach, später abfallend, unspektakulärer Wegabschnitt

Unspektakulär.....

Gegen 6:40 Uhr stehen wir auf, packen unsere sieben Sachen und nehmen ein kleines Frühstück in unserer Pension zu uns. So 10 MInuten vor 8 Uhr starten wir zu unserer heutigen Etappe. Leider ist der Himmel heute bewölkt. Keine 5 Minuten später haben wir den Ort verlassen und können auf schönen, aber matschigen Feldwegen, leicht ansteigend, unsere Tagesetappe beginnen. Doch bald, nach ca. 3km, muss man , so ab A Pousa, leider wieder auf eine Landstrasse wechseln.  An einer Bushaltestelle mache ich eine kurze Pause und meine Freunde glauben schon, dass ich den Bus nehmen will. Aber so weit kommt es nicht....

So laufen wir auf der Strasse weiter, passieren einige kleine Dörfer und nach ca. 1 3/4 Stunden und 8 km kehren wir kurz in die Bar bei Panelas ein. Ein warmer Cafe con Leche macht uns für den weiteren Weg fit. Immer an der Strasse entlang, leicht abfallend. Also, heut war mal ein nicht so toller Tag. Bisher.


Weiter geht es bis nach A Castellana, wo es endlich mal einen schönen Pilger Unterstand gibt, mit Sitzgelegenheit. Jedoch liegt er direkt an der, jetzt doch, recht viel befahrenen Strasse, und das trübe Wetter lädt uns ganz sicher nicht zum verweilen ein.

 

So laufen wir weiter, jetzt direkt auf das Industriegebiet von Reboredo zu. Viele leerstehende, auch verfallene Fabriken, sehen wir am Strassenrand. Jedoch sehen wir auch viele Arbeiter, die gerade Pause machen und uns zu nicken. Und dann laufen wir auf eine rießig große Fabrikanlage mit zwei qualmenden Schornsteinen zu. Gut, muß ich auch nicht unbedingt haben, aber wenigstens etwas Abwechslung heute. Nach einem Kreisverkehr und knapp 700m kommen wir an einer Bar vorbei, in der wir nun Pause machen und endlich etwas zu Essen bekommen. Riesengroße Bocadillos warten da schon auf uns. Nachdem es jetzt auch noch angefangen hat zu regnen, verbleiben wir hier eine 3/4 Stunde.
Aber irgendwann muß man ja trotz dem Regen weiter. Man will ja ankommen. Also, Poncho an, und los. Die restlichen Kilometer bis Ourense natürlich auch noch an der Strasse entlang. Endlich erreichen wir den Stadtrand. Aber von hier zog es sich noch ganz ordentlich bis wir zur Stadtmitte kamen.

 

Ourense ist eine Stadt in Galizien mit ca. 100.000 Einwohenern, direkt am Rio Mino gelegen.
Die Römer liesen sich in Ourence damals nieder, da sie die Thermalund Heilbrunnen sehr schätzten. Sie bauten dann eine Brücke, die Puente Romana, die als wichtiger Verbindungsweg genutzt wurde. Im 12/13 Jahrhundert wurde die große Kathedrale errichtet. 

 

 

 

Gut 3 km mußten wir jetzt noch im Regen durch Ourence laufen ehe wir vor der Kathedrale standen. Unterwegs hatte sich noch Don, der Ami, uns angeschlossen. Tom und ich besichtigten die Kathedrale, in der leider selbst die Pilger Eintritt zahlen müssen. Anton, der Probleme mit dem Knie hatte und Don warteten auf uns. Auch hier wieder mal, ein beeindruckendes Gebäude. Rießig. viele einzelne kleine Zellen und ein großes Hauptschiff. Wirklich schön an zu sehen!

Weiter ging es durch die engen Gassen von Ourence. Da sahen wir endlich eine offene Bar, in der wir sofort einkehrten. Nach gut 6 Stunden hatten wir uns das erste Bierchen verdient. Lustigerweise hies die Bar " den bieren". Das machte uns schon neugierig, jedoch konnte uns keiner der Bediensteten aufklären, woher der Name kam. Dann kam der Chef. Und der erklärte uns, dass er in Deutschland aufgewachsen war und nun das Lokal seiner Eltern übernommen hat und nun deutsches und internationales Bier anbietet. Und das wurde von uns reichlich probiert. Es wurde lustig. Und er meinte wir sollen doch am Abend zum Essen vorbei kommen. Schau mer mal.....

Jetzt ging es aber erstmal weiter. Anton hatte uns ein Hostal gebucht, aber ganz am anderen Ende der Stadt. So mußten wir nochmals knapp 2km weiter, über die Puente Romana, bis wir endlich an unserem Ziel angekommen waren. 

Das Hostal war ok, wieder ein Dreibett Zimmer. So weit so gut. Leider verstärkten sich die Knieschmerzen von Anton und so machten sich, nach den üblichen Tagesaufgaben, duschen, waschen, Tagebuch schreiben wir drei uns auf den weg und suchten eine Apotheke, die wir auch bald fanden. Dort kaufte sich Anton eine Bandage fürs Knie und humpelte zurück ins Zimmer. Tom und ich suchten noch eine Bar, tranken etwas, ich kaufte mir noch ein Ladekabel fürs Handy, da mein altes doch sehr gelitten hatte. Aber selbst da wurden wir fündig. Dann gingen wir auch wieder aufs Zimmer. Anton hatte sich entschlossen nicht mit zum Abendessen zu gehen, da er doch starke Schmerzen hatte. So zogen Tom und ich wieder los, trafen unterwegs noch Don und zu dritt suchten wir ein Restaurant. Jedoch gestaltete sich das wieder etwas schwierig. Also liefen wir wieder über die Brücke zurück in die Altstadt und als wir da auch nicht fanden, entschlossen wir uns doch zu " den bieren" zurück zu laufen.

Leider war der Chef nicht da. Er hatte ja gesagt, wenn wir kommen würden, würde er etwas ganz besonderes für uns machen. Doch davon wußte jetzt keiner hier im Lokal. Gut, so nahmen wir halt mal im Speisesaal Platz und tranken ein Bierchen. Dann entdeckte ich den Chef ins Lokal kommen, winkte ihm zu. Gleich kam er zu uns. Er freute sich, dass wir tatsächlich gekommen waren. Wie
immer waren wir zum Essen zu bald dran, so tranken wir halt noch etwas und dann wurde uns ein sehr leckeres Essen kredenzt. Wirkich ganz toll! Dann setzte sich der Chef noch zu uns an den Tisch, gab einen Schnaps aus, unterhielt sich mit uns. Es wurde viel erzählt und gelacht. Es war mal wieder ein ganz toller Abend!

 

Gut, preislich war es schon teurer, wie ein Pilgermenue. Aber es war auch nicht zu vergleichen. Und für einen netten Abend greif ich auch schon mal tiefer in die Tasche. Es hat sich wirklich gelohnt.





 

 

 

 

 

 Jetzt mußten wir halt nur noch die gut 2 km bis ins Hostal laufen. Aber da konnten wir gleich wieder was von dem leckeren Essen weg laufen 😅😅 Im Hostal angekommen, schlief Anton schon, und so legten auch wir uns schlafen. Jedoch war das für mich eine der schlechtesten Nächte auf dem ganzen Pilgerweg. Das Fenster war offen und der Lärm der Strasse und Geschrei drang in unser Zimmer. Ich kam überhaupt nicht in den Schlaf. Ich schloß das Fenster, da war es etwas besser. aber das gefiel meinen Kameraden nicht, wegen der schlechten Luft. Als ich dann mal wieder aufwachte, war das Fenster wieder offen. Oh mann. Ich war froh, als diese Nacht vorbei war. Jedoch war ich ziemlich gerädert am Morgen.

Fazit: eine sehr unspektakuläre Etaape, viel an der Strasse

Tipp: die Bar "den bieren" in der Rua Santo Domingo 19 unbedingt besuchen, leckeres Bier, leckeres Essen, toller Inhaber. Dann natürlich die Kathedrale, sehr schön.








 

 

 

 

 

 

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