Tag 34

Datum: Samstag, 20.April 2019
Strecke: von Campobecerros nach Laza
Distanz: 16 km Gesamtstrecke: 858,4 km Gelaufen: 807,9  km
Gehzeit: 08:15 bis 12:30 Uhr ca. 4,15 Std.
Wetter:  sonnig, gleich warm, den ganzen Tag                                                                                                                              Allgemein: sehr schöne Etappe, auch wenn es viel abwärts ging                                                   

Der Schein kann auch trügen....

Um 7 Uhr war allgemeines Aufstehen. Wenn es nur einen Schlafsaal gibt, ist es zwangsläufig, dass wenn die Ersten aufstehen, man auch wach wird. Und dann halt auch aufsteht. Auch wenn für uns heut eigentlich nur eine kurze Etappe anstand. 16 km nach Laza. Weiter zu gehen hätte gut über 30km geheisen und das wollten wir eigentlich nicht. Leider hies diese Entscheidung aber auch, dass wir den Rest unserer Truppe verlieren würden, da die Meisten sich für die lange Etappe entschieden. Wir liesen es doch noch mal offen....

 

 

 


Zuerst ging es jetzt mal in die Bar zum frühstücken und kurz nach 8 Uhr machten wir uns, jetzt schon im Sonnenschein und angenehmen Temperaturen, auf den Weg. Leicht ansteigend verliesen wir den Ort und hatten gleich wieder eine super Aussicht. Gut, immer wieder unterbrochen durch die Baustellen der Bahntrasse. Aber sonst wieder eine super Landschaft. Heute wurde es gut warm, aber so wollten wir es ja. Gemütlich schlenderten wir auf der Landstrasse entlang, immer mit einen tollen Blick in die Umgebung. Also, heute relaxten wir wirklich. Und kurz darauf fiel die endgültige Entscheidung in Laza später zu bleiben und nicht weiter zu gehen. 


 

 

 

 

 

 

 

 

Man muß ja nicht hetzen und den Körper überstrapazieren. Obwohl, ich muß sagen, ich hatte wirklich schon lange keine Probleme mehr, weder mit dem Rücken oder mit Blasen.
Gott sei Dank! Natürlich zwickte und zwackte es immer wieder mal, aber im Gegensatz zu den ersten Wochen, war das gar nichts!


Nach gut 4,5 km, kurz nach Portacamba, an einem schönen Holzkreuz, verliesen wir die Landstrasse und folgten nun weiter einer gut zu gehenden Piste. Immer noch leicht ansteigend erreichten wir bald den Bergkamm , auf dem wir nun weiter liefen. Und von dort auch eine tolle Aussicht genießen durften. Nach gut 1 km fing dann der Abstieg, von gut 1000 hm auf zum Schluß unter 500 hm, an. Aber heute war es nicht steil. Leider gab es hier nirgends eine Bar. So waren wir froh, als wir nach nochmals gut 3 km nach Eiras kamen. Dort befindet sich eine kleine, von Pilgerfreunden, eingerichtete Raststätte, wo man sich auf Spendenbasis etwas stärken kann. 

Ca. 5km folgt man der Piste, immer abwärts, bis man dann ca. 1,5 km vor Laza auf die Landstrasse trifft, der man dann bis in den Ort folgt. Uns zog es gleich in die nächste Bar. Gerade als wir ankamen, waren Reimer, Gesa, Ignazi und Fran im Aufbruch. Sie wollten wirklich weiter gehen. Gut es war ja erst 12:30 Uhr. aber jetzt nochmals ca. 20 km draufsatteln? Nein danke! Eigentlich war unser Etappenziel ja die Muschelbar in Alberguaria gewesen ( ca.12 km ), aber da zur Zeit leider keine Übernachtungen angeboten werden durften, mußte man von dort nochmals ca 8 km weiter bis nach Vilar de Barrio. Und das war uns dann doch zu weit. So verabschiedeten wir uns von unseren Freunden und wir sahen sie erst in Santiago wieder.


Nachdem wir uns gestärkt hatten, fanden wir auch die öffentliche Herberge schnell und bekamen noch ein Zimmer zugewiesen. Die Herberge machte einer guten Eindruck....        Die verletzte Jane war auch da. Sie war mit dem Taxi hierher gefahren. Sie hatte uns auf dem Weg hierher überholt. Sie mußte leider ihren Camino abbrechen. Das tat uns sehr leid für sie.

In der Herberge wurde es immer voller, vor allen Dingen Radfahrer, Rumänen, Portugiesen. Alle sehr laut!  Anton quartierte uns in ein leeres Zimmer um, da die zu uns zugewiesenen Pilger sehr laut und wenig kooperativ waren. Dies sollte später noch Folgen haben....

Aber zuerst machten wir uns wieder auf den Weg in die Bar. Dort schaute ich mir noch das Spiel meines VfBs gegen Augsburg (0:6) an, dann gab es leckeren Lachs zum Abendbrot. 

Ja, und dann, auch wenn man es noch gar nicht wahr haben wollte, mußte man doch so langsam an eine Unterkunft in Santiago denken. Und auch an einen Rückflug. Mit mehr oder weniger Schwierigkeiten klappte aber beides. Ich bekam noch ein Zimmer im Hotel Fonte de San Roque. Gegenüber dem Hotel hatte ich 2015 in einer Pension übernachtet, doch dort war es nicht so gemütlich. Und in diesem Hotel jetzt hatten damals Freunde von mir übernachtet und dort war es schöner. So wählte ich dieses Mal das etwas bessere Angebot. 

Und auch mit einem Rückflug klappte es doch recht zügig. Ich bin da ja immer etwas skeptisch, wenn man das alles Online macht und nichts in der Hand hat, außer einem Barcode. Aber geschickt ist es natürlich schon, wenn man alles bequem von unterwegs aus machen kann. 

Wir liesen den Abend gemütlich ausklingen und dann gingen gemütlich zur Herberge zurück. 

Dort war es aber mit der Gemütlichkeit vorbei. Ein Geschreie und Gezetere. Es gab wohl irgendwie ein Problem mit den Betten. Der Streit endete sogar damit, dass die Guardia Civil anrückte. Mir war schon klar, wo das Problem lag. Nämlich darin, dass wir das Zimmer gewechselt hatten. Jedoch wollte man von uns nur unser Ticket sehen und lies uns dann in Ruhe schlafen. Aber es wurde eine sehr unruhige Nacht. Und ich war froh als ich am nächsten Morgen diese Herberge verlassen konnte.

Fazit: landschaftlich eine ganz tolle Etappe, mit eine der Schönsten, des ganzen Weges.

Tipp: die Bar "Picota" im Ort, sehr leckeres Essen.


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