Tag 24

Datum: Mittwoch, 10.April 2019
Strecke: von Zamora nach Montamarta
Distanz: 22,7 km Gesamtstrecke: 627,4 km Gelaufen: 576,2 km
Gehzeit: 08:00 bis 15:00 Uhr ca. 7 Std,
Wetter:  sonnig, aber frisch, dann etwas Regen, und dann Hagel
Allgemein: reativ eben, ein Abschnitt, wie in der Meseta 

Verlaufen eigentlich unmöglich..... 

Gegen 7:20 Uhr sind wir auf gestanden,haben unsere Sachen verstaut und waren, wie aus gemacht, gegen 8.00 Uhr Abmarsch bereit. Leider bewahrheitete sich unsere Befürchtung, dass Paul nicht mit konnte. Er hatte zu starke Knieschmerzen und wollte lieber in Zamora bleiben und sich etwas erholen. Schweren Herzens zogen wir ohne ihn los, er hatte gut zu uns gepasst. Aber da kann man nichts machen. Leider hab ich ihn dann nicht mehr getroffen, da er erst ein paar Tage nach mir in Santiago ankam.


Nach einem wirklich sehr leckeren Frühstück, mit Tomaten Tostata, ging es dann los. Nach gut 2 km durch die Stadt, konnten wir Zamora hinter uns lassen und kamen auf eine Piste, der wir dann folgten.Nach weitern ca. 2,5km sahen wir links vom Weg einen sehr schönen Golfplatz, an dem wir entlang liefen. Komisch, der wurde im "Führer" gar nicht erwähnt. Na ja, vielleicht war er ganz neu. Wir unterquerten die Autobahn, obwohl wir eigentlich, laut" Führer" sie überqueren sollten. Alles etwas seltsam. Auch sollte nach knapp 6km die Ortschaft Roales del Pan kommen, dort wollten wir nochmals frühstücken. Aber nichts in Sicht. Dann endlich sahen wir ein ppar Häuser. Na, dann hat wohl doch alles gepasst. Aber weit gefehlt, es war nur ein kleiner Weiler, eine Bar gab es hier nicht. Also weiter. Komisch, aber wir sahen ja immer wieder gelbe Pfeile, und auch Jakobsweg Zeichen. Nach weiteren 2km wunderten wir uns aber schon, dass auf den Zeichen " Portugisischer Weg " stand. Aber dann, endlich sahen wir in der Ferne die nächste Ortschaft. Eine großer Kirchturm wies uns den Weg ins Zentrum. Aber dort angekommen mußten wir
feststellen, dass der Ort " La Hiniesta" hies! Ok, war uns jetzt mal egal. Die Kirche besichtigen, Fehlanzeige, verschlossen. In eine Bar, Fehlanzeige, es gab keine. Mann, heute war nicht unser Tag. Hinter der Kirche machten wir dann eine kleine Pause, und da mußten wir feststellen, dass wir uns doch tatsächlich verlaufen hatten. Komisch, wir sind immer den Zeichen gefolgt, und es waren auch immer welche da. Aber im nach hinein, stellte ich fest, dass wir schon am Ortsausgang von Zamora falsch gelaufen sind. Wir hätten immer gerade aus weiter laufen sollen, sind dann aber irgendwann einmal links abgebogen. Und das war falsch. Aber wir waren uns alle sicher, es war so beschreiben.

Ok, was soll man machen? Kurz neu orientiert, dann einfach los, Zum Teil quer Feld ein, dann wieder auf Wegen. Wenigstens schien jetzt die Sonne, und es war schön zu laufen. An jeder Kreuzung schauten wir jetzt aufs Handy, aufs Garmin, da ja jetzt keine Zeichen uns mehr den Weg wiesen.  Nach ca. 3km kamen wir dann wieder auf den richtigen Weg zurück. So viel hatte es dann nicht aus gemacht, ca 3km Umweg, aber da die Etappe heute ja so wieso nicht so lang war, nahmen wir es mit Humor. Was soll man sonst auch machen...


Dies war jetzt ein wirklich ganz toller Wegabschnitt. Viel
erinnerte mich an die Meseta des Camino Frances. Alles eben, endlose Weite, immer gerade aus. Aber toll! So ging es ungefähr 8km weiter, bis wir in der Ferne Montamarta sehen konnten. Jetzt zog der Himmel zu, und dunkle Wolken kündigten nichts Gutes an. Also Gas geben. Noch vor der Ortschaft hörten wir ein Geschnatter. Zwei spanische Pilgerinnen unterhielten sich lautstark. Und gleich die ganze Gegend mit. Also, nichts wie schnell vorbei. Aber halt! Die kannte ich doch! Das waren die Zwei, die schon in der Herberge in Almaden de la Plata mit der Herbergsmutter Streit bekommen hatten, wegen der reservierten Betten. Also, jetzt schnell nichts wie weg. Im Ort trafen wir Tommy, der ein Quartier suchte, da die öffentliche Herberge geschlossen hatte. Wir hatten zum Glück in der privaten Herberge "El Tio Bartolo" reserviert. Nachdem wir im örtlichen
Laden den Schlüssel geholt hatten, kamen wir gerade noch trockenen Fußes in der Herberge, gegen 15 Uhr, an. Denn jetzt fing es an zu regnen. Und wie! Kaum waren wir in der Herberge, prasselte ein kurzer, aber heftiger Hagelschauer, her nieder. Da hatten wir aber Glück gehabt.

Tom und ich hatten uns ein Doppelzimmer gegönnt, Anton war im Mehrbettzimmer im DG unter gekommen. Gerade, als wir uns nach einer entspannten Dusche etwas niederlegen wollten, hörten wir wieder dieses Geschnatter. Und tatsächlich, die zwei spanischen Chicas übernachteten auch hier. Zum Glück oben bei Anton, aber selbst wir im darunter liegenden Zimmer, hörten jedes Wort. Grausam!

Tom erkundete etwas die Herberge und als er zurück kam, erzählte er, dass im Innenhof ein deutsaches Ehepaar saß. Hm, ich überlegte kurz. Im Vorfeld der Via hatte ich im Internet jemand kennen gelernt, der erzählte, dass er ungefähr mit seiner Frau zu diesem Zeitpunkt hier sein sollte. Konnte dass sein? Er hatte im Internet meinen Pilgerstab bewundert. Also schnappte ich den kurzer Hand, stürmte in den Innenhof, hielt meinen Pilgerstab hoch, und tatsächlich: Da saß Reimer mit seiner Frau Gesa! Was für eine Überraschung. Tom und Anton gesellten sich auch zu uns. Und wir unterhielten uns alle gut. Diese Zwei sollte ich auch immer wieder treffen auf meinem weiteren Weg!

Anton, Tom und ich suchten uns eine Bar, wo wir etwas tranken und anschließend kauften wir im Supermarkt noch unseren Proviant für den Abend und den nächsten Tag ein. Danach legten wir uns etwas ab, da hier im Ort, mal wieder tote Hose war. Die Spanier mit ihrer Siesta!

Gegen 20 Uhr waren wir wieder in der Bar, trafen dort Tommy. Und gemeinsam liesen wir uns
ein leckeres Abendessen schmecken. Heute gönnte ich mir mal was anderes, als das Pilgermenue. Eine riesige Fleischplatte sollte es sein. Die Anderen staunten nicht schlecht, doch ich verputzte alles! 


So neigte sich ein weiterer schöner Tag dem Ende zu. Und als wir in der Herberge wieder ankamen, störte mich auch das Geschnatter der spanischen Chicas nicht mehr. Vieleicht lag das an dem ein oder andern Bierchen....

 

Fazit: eine wieder mal sehr schöne Etappe, leicht zu gehen, es macht Spaß!

Tipp: Achtung, am Ortsausgang von Zamora! Lieber zweimal nachschauen, ob man richtig ist. In Montamarta ist die Herberge" El Tio Bartolo" zu empfehlen. Netter Innenhof zum sitzen, sanitäre Anlagen waren in Ordnung. Ok, die Ausstattung des DZ war etwas, sagen wir, altmodisch, aber voll ausreichend.

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