Tag 27

Datum: Samstag, 13.April 2019
Strecke: von Tabara nach Santa Marta de Tera
Distanz: 23 km Gesamtstrecke: 700,3 km Gelaufen: 649,1km
Gehzeit: 07:20 bis 14:30 Uhr ca. 7,25 Std,
Wetter:  sonnig, sehr heiß
Allgemein: sehr schöne Strecke, gut zu gehen


Wieder besser.....

Nach dieser schrecklichen Nacht, waren meine Kameraden auch recht bald wach, da sie immer wieder von mir geweckt wurden, wenn ich auf die Toilette ging. Sorry nochmals dafür! Ich hatte zwar immer noch Bauchschmerzen, aber trotzdem machten wir uns so 20 MInuten nach 7 Uhr ohne Frühstück auf den Weg. Was will man auch machen? Man muß und will ja auch weiter. Ultreia! Vorwärts, immer weiter!

Ziemlich gerädert verlies ich Tabara, nicht ohne nochmals zu versuchen, einen Blick in die Kirche zu werfen. Jedoch, wie leider auch gestern schon, verschlossen. So verliesen wir die Stadt, auf dem Weg, auf dem wir gestern gekommen waren, um dann kurz nach dem Ortsrand nach links abzubiegen, wo wir uns wieder auf dem Camino befanden. Ein herrlicher Sonnenaufgang begrüßte uns. 

 

Mein Magen beruhigte sich zum Glück etwas, ich kam besser voran als gedacht. Es wäre schon schade gewesen, wenn ich meine Kameraden deshalb verloren hätte, aber sie nahmen heute schon Rücksicht auf mich und so " schlichen" wir den Camino entlang. 😂 Vorteil war auch, dass die Etappe heute wieder relativ flach war und so keine größere Anstrengungen zu bewältigen waren. Unterwegs trafen wir noch einige andere Pilger. Eine Spanierin wollte heute 50km gehen, na ja. Ein Franzose, den wir schon kannten 35km, dem glaubten wir das. Aber dann kam eine Russin, die schoß den Vogel ab. Die war heute in Tabara gestartet, und wollte doch tatsächlich 60km heute machen. Mit den Stöcken kam sie gar nicht klar, dass die nicht längs hinschlug war alles, da sie die Stöcke immer wieder zwischen die Beine bekam. Tom meinte, das schafft die nur mit 5l Wodka im Blut! Da konnte ich dann auch wieder herzhaft lachen. Auch, wenn ich mir immer noch dabei die Pobacken zusammen kniff, nicht dass was passiert.😂

Die Etappe heute ging meistens über Feldwege, war ganz nett, aber unspektakulär. Einmal überquerten wir eine Eisenbahntrasse, aber sonst ist mir nicht viel in Erinnerung. Ich war froh, vorwärts zu kommen. Anton flirtete noch etwas mit einer Australierin, die mit einem Spanier unterwegs war. Ich war froh, als wir nach ca. 14km und gut 4 Stunden in Villanueva de las Peras ankamen und es uns in einer Bar gemütlich machten. Heut war mir nicht mal nach einer Clara, aber nach einem Cafe con Leche und einem tollen Tostata ging es mir merklich besser. Nach einer halben Stunde zogen wir weiter, wieder auf schönen Feldwegen. In der Zwischenzeit war es richtig heiss geworden. Nach weiteren 6km kamen wir in Santa Croya de Tera an, wo wir nochmals einen kleinen Zwischenstopp in einer Bar machten, da wir so einen Durst hatten. Und hier schmeckte mir dann sogar die erste Clara am Tag wieder. Also, man sieht: Es geht aufwärts (zum Glück)! Wir kauften noch ein paar Lebensmittel in einem kleinen Tienda. Von hier mußten wir dann auf der Strasse weitergehen, um dann am Ortsrand über eine schöne Brücke einen Fluss zu überqueren, um dann, nach einem kurzen Anstieg, schon Santa Marta de Tera zu erreichen. 



In der öffentlichen Herberge, die nur 12 Betten hat, bekamen wir zum Glück noch welche. Die größere Herberge in Santa Croya de Tere mit 38 Betten war geschlossen und so hatten wir doch etwas Bedenken, da gestern in Tabara viele Pilger waren, die heute ihren Camino begannen. Sonst hätten wir nochmals 11 km anhängen müssen. Und ich war jetzt doch froh, dass wir um halb Drei unser Ziel erreicht hatten und ich mich erholen konnte.

 

 

Die Herberge ist sehr neu, sauber, schöne sanitäre Anlagen und ein schöner Gemeinschaftsraum. Nach dem Duschen und Kleider waschen, schrieben wir vor der Herberge unsere Tagebücher. Dann gingen wir zur Kirche, die leider aber noch verschlossen war. So gingen wir in die gegenüber liegende Bar, tranken dort etwas ( ich schaute noch meinen VfB an) und dann sahen wir, dass die Kirche geöfnet wurde. So besichtigten wir die Kirche kurz darauf. Ich bestieg noch den alten Glockenturm aus Holz, der neben der Kirche steht. Dann umrundete ich die Kirche, denn auf der Rückseite der Kirche Santa Marta, befindet sich die älteste bekannte Darstellung eines pilgernden Jakobus, am Südportal, aus dem 11. Jahrhundert. Etwas Kultur muss schon sein!

 

In der Bar aßen wir dann auch zu Abend und als wir gegen 21 Uhr zur Herberge zurück kamen, war diese jetzt doch "completto"! Und wer war auch da? Unsere 2 schnatternden Chicas! Aber sie mußten in verschiedenen Räumen schlafen, so blieb es doch verhältnismäßig ruhig. 

Ich war froh den Tag so überstanden zu haben und es ging mir auch wieder gut. Vermutlich hatte ich mich wirklich mit irgend etwas verdorben.

Fazit: es geht immer irgendwie! Die Etappe nahm ich nicht so richtig wahr. Entweder weil es mir nicht so gut ging, oder sie war wirklich unspektakulär.

TIPP: die Herberge, etwa 50m neben der Kirche, wirklich ganz toll. Und das für 5 Euro! 

Dann natürlich die Kirche " Santa Marta". Sich etwas Zeit nehmen, um die Kirche herum gehen. Dort ist die Pilgerfigur, neben der Türe. Ich traf später Pilger, die die Figur nicht gesehen hatten, weil sie nicht hinter die Kirche gegangen waren!

Bilder gibts heut vom Weg nicht so viel. Mir war unterwegs nicht nach fotographieren, aus bekannten Gründen!

 


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