Tag 5

Datum: Donnerstag, 21.März 2019 
Strecke: von Fuente de Cantos nach Zafra
Distanz: 25,5 km Gesamtstrecke: 155,5 Gelaufen: 111,5km
Gehzeit: 07:45 bis 16:15 Uhr ca. 8,5 Std,
Wetter: strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, heiß!
Allgemein: schöne Etappe, ziemlich flach

Gluthitze,Duschkopf, aber die Belohnung war lecker.... 

Gegen 7:00 Uhr bin ich auf gestanden und habe mal wieder meine Füße verarztet. Ohne geht gar nichts. Mit Blasenpflaster und Moosgummi werden die Füße beklebt, dann rein in die Wanderschuhe. Dann geht`s, irgendwie!
Kleines Frühstück mit Frank, Rucksack gepackt und gegen 7:45 Uhr geht es los. Schnell verlassen wir Fuente de Cantos. Im Sonnenschein und strahlend blauem Himmel pilgern wir gemütlich den Weg entlang.Wir reden über Gott und die Welt. Heute lassen wir es langsam angehen. Ok, ich kann auch nicht schneller. Meine Füße! Wir behalten unseren neuen Rythmus bei, jede Stunde eine kleine
Pause. So kommen wir gegen 10:30 Uhr im ca. 7km entfernten Calzadilla de los Barros an. Dort suchen wir uns eine Bar, in der wir eine gemütliche Frühstückspause einlegen. Einen  Cafe con Leche, ein Bocadillo und eine Clara, dann geht´s uns wieder gut. Dann kaufen wir noch ein paar Kleingkeiten in einem Supermercado und schon geht es weiter. 
Vorbei an einem größeren Industriegebiet und einer Schweinezucht geht es wieder in die Natur zurück. Bald müssen wir eine Furt umgehen, da hier das Wasser auf dem Weg steht. Aber es wurde ein Weg vorbei angelegt, also kein Problem. So kommen wir unserem Etappenziel Puebla de Sancho Perez immer näher. Dort angekommen müssen wir aber feststellen, dass sich hier wohl Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Der Ort sagt uns nicht zu, ebenso die Herberge, die wir dann endlich finden. Diese KM Angaben nerven. Herberge 400m, da mußt du 1,5km laufen bis du dort bist. Na bravo. Unten Restaurant, oben Herberge, aber alles irgendwie komisch. Nach einem Bier haben wir uns entschieden doch noch weiter nach Zafra zu gehen, knappe 5km noch. Alles freies Feld, und die Sonne sticht. Kurz vor Zafra überqueren wir Eisenbahnschienen und machen nochmal am Wegesrand im Gras eine kleine Pause. Auf, das letzte Stück packen wir auch noch. In Zafra angekommen läuft man eigentlich direkt, na ja, nach einem Schlenker, auf die Kultherberge " Vincent van Gogh" zu. 
Meiner Meinung nach liegt sie leider etwas am Stadtrand, eher in der Vorstadt. Wir schauen kurz rein, aber nicht so unseres. Wir krallen uns noch einen Stempel und dann gehen wir wieder weiter. Noch ein gutes Stück geht es in die Stadt und wir sind froh doch weiter gegangen zu sein. Durch die
Fußgängerzone, auf den Markplatz, oh, ein Hotel. Na, da schauen wir doch mal. Und tatsächlich. Für 22 Euro bekommt jeder von uns im "Hotel las Palmeras" ein Zimmer. Und was für eins! Super. Geräumig, wieder natürlich Doppelzimmer, eigenes Bad. Was will man mehr. Also, da verzichte ich in meinem Alter etwas auf den Kult und genieße das Leben. Jeder wie er will eben.
Wir trinken noch in der Hotelbar ein Bier, gehen dann auf unser Zimmer. Erholung ist angesagt. Kurzes Telefonat mit zu Hause, dann duschen und Handwäsche.
Raus aus den Klamotten, unter die heisse Dusche! Aaah! Eiskalt. Ich will den Duschkopf von der Wand nehmen, geht nicht! Also, ganz ins Eck stellen, warten, bis das Wasser warm wird. Endlich. Dann duschen, Haare waschen. Und plötzlich, ein Rießenknall. Der Duschkopf hat sich jetzt doch gelöst, knallt runter. Und wohin? Auf meinen großen Zeh! Mann, mir tun die Füße so wieso weh, und dann das noch. Bis ich aus der Dusche komm, ist der ganze Nagel schon blau. Ubd nicht nur der eine, nein die zwei Nägel daneben auch noch. Das darf doch nicht wahr sein. Will etwa jemand, dass ich die Via abbreche? Ganz sicher nicht: Aufgeben ist keine Option! Aber meine Füße! Eine Katastrophe!

Gegen 18:00 Uhr treffe ich mich mit Frank, aber wie schon öfters. Zu Essen erst ab 19:00 Uhr oder später. So schlendern wir noch etwas durch die Fußgängerzone, aber bald zieht es uns zu einem Cafe. Dort nehmen wir ein Bierchen zu uns und so gegen 19:00 Uhr fragen wir in unserem Hotel nach Abendessen. Auch dort sind wir etwas zu bald dran, aber wir dürfen schon ins Restaurant und die Speisekarte in Augenschein nehmen. Und was gibt es hier? Fleisch vom Iberico Schwein, mit Pommes und Pimientos. Das nehmen wir Beide. Und wir sollten es nicht bereuen! So was von Lecker! Zartes, herzhaft schmeckendes Fleisch. Eine Delikatesse! Was für eine Belohnung für die Mühen des Tages. Und das ganze, mit einer Flasche Wein für jeden und Wasser, für 12 Euro! 
Echt klasse!
Gegen 21:00 Uhr gingen wir glücklich auf unsere Zimmer. Dort war, wie immer, Fußpflege angesagt. Es wird immer schlimmer bei mir. Die offenen Blasen, jetzt die blauen Zehen, und wieder neue Blasen. So langsam weiß ich nicht mehr, was ich machen soll. Eine Katastrophe!

Fazit: schöner Wegabschnitt, wer es kultig mag, geht in die Herberge "Vincent van Gogh" ( Freunde waren dort, waren total begeistert), wer es etwas vornehmer haben will, geht ins Hotel. Und: die ersten 100km zu Fuß sind geschafft!!!
Tipp: das Hotel" Puebla de Sancho Perez" kann ich nur empfehlen, absolut tolles Preis Leistungs Verhältnis. Und natürlich das Fleisch der Iberico Schweine! Wer das nicht probiert, versäumt etwas. Aber Achtung: Lieber in einem guten Restaurant essen, als in einer Bar. Dort hab ich es nochmal probiert, war ok, aber nichts besonderes. Da würde ich darauf achten!

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