Tag 29

Datum: Montag, 15.April 2019
Strecke: von Rionegro del Puente nach Asturianos
Distanz: 26,5 km Gesamtstrecke: 754,8km Gelaufen: 703,6km
Gehzeit: 07:45 bis 15:00 Uhr ca. 7,25 Std,
Wetter:  schwül, dazwischen auch Regen
Allgemein: relativ ebene Etappe, leicht ansteigend, lange an der Autobahn entlang

Der Tag, als Notre-Dame brannte.....

Aufstehen um 7:00 Uhr, Abmarsch um 7:45 Uhr, wieder Mal ohne Frühstück.

Mit Tom und Anton machte ich mich auf den Weg. Der Himmel verhieß nichts Gutes, bewölkt und schwül. Wir verliesen den Ort, überquerten kurz danach die Autobahn, der wir dann ca 2 km folgten, ehe der Weg sich dann von ihr entfernte und entlang der N 525 weiter ging. Leichtansteigend konnten wir dann ca. 1,6 km weiter auf einem Feldweg die Strassen hinten uns lassen und dann in einer baum- und strauchlosen Ebene weiter laufen. Dort sahen wir Jane aufgeregt mit ihren Stöcken herum fuchteln. Sie wußte nicht weiter, hier stimmte die Markierung überhaupt nicht. Irgend ein Scherzbold hatte die Schilder verdreht. Wer macht den so was? Zum Glück konnten wir über das Handy den richtigen Weg finden. 

Zusammen zogen wir dann weiter auf dieser heide- oder almähnlichen Hochebene, Richting Mombuey. Nach 2,5km kommen wir auf eine Piste, auf der wir dann weitere 2km weiterlaufen, um dann endlich, gegen 10 Uhr,  in Mumbuey an zu kommen. Dort durften wir endlich ein Frühstück zu uns nehmen. 


So gestärkt machten wir uns, leider jetzt im Regen, wieder auf den Weg. Leider schüttet es jetzt doch kräftig, aber was will man machen.Doch zum Glück läßt der Regen nach gut 5km wieder nach und als wir in Cernadilla ankommen, können wir sogar im Sonnenschein eine Pause vor einem Haus machen und eine Kleinigkeit vespern. 

Über eine Asphalt- und Betonpiste erreichen wir nach knappen

2 km  San Salvador de Palazuela. Dort bestieg Tom noch den Kirchenturm, den man außen über viele Stufen erklimmen kann. Er konnte von oben den Stausee Embalse de Cernadilla sehen. Anton und ich verzichteten auf den Blick. Nach knapp 20 km und jetzt wieder bei heißen Temeraturen, erholten wir uns lieber am Fuße des Glockenturms. 

Weiter ging der schöne Weg jetzt ins ca. 4 km entfernte Entrepenas. Dort holte uns der Regen wieder ein und begleitete uns die letzten ca 3km bis nach Asturianos. Den Ort ließen wir im Regen schnell hinter uns. Die kleine Herberge, mit nur 6 Betten, liegt am Rande der Ortschaft, direkt bei der Sporthalle. Gegen 15 Uhr hatten wir unser Tagesziel erreicht. 


Leider wandelte sich unsere Erleichterung darüber, dass wir unser Ziel erreicht hatten, und im Trockenen waren, etwas in Frust um, als wir erfuhren, dass die Herberge belegt war. COMPLETTO! Jedoch bekamen wir Matrazen gestellt, die aber nicht, wie wir erwartet hatten, in die Sporthalle gelegt wurden, sondern in den Flur. Direkt am Eingang. Hier zog es wie Suppe! Der Frust verstärkte sich noch etwas, als wir erfuhren, dass nur 2 Fußpilger, jedoch auch 2 Radpilger und 2 Buspilger, unsere 2 bekannten Chicas, die Betten belegten. Tom platzte fast der Kragen, als wir uns auch noch anhören mußten, dass das hier nichts für Langsampilger wäre. 

Jedoch als wir in der, zur Herberge gehörenden, Bar saßen und uns das erste Bierchen schmecken ließen, konnten wir schon wieder lächeln. Und als ich Tom dann erklärte, dass das Leben kein Ponyhof sei, mußten wir alle herzhaft lachen. 

Da man es sich ja nicht auf der Matratze gemütlich machen konnte, da es dort Arschkalt war, blieb einem ja nichts anderes übrig, als den restlichen Tag in der Bar zu verbringen. Wir ließen uns ein Pilgermenue schmecken und ich mir doch einige Bierchen, um die kommende Nacht zu überstehen. Da sahen wir plötzlich im Fernseher, dass in Paris Notre-Dame in Flammen stand. Es waren schreckliche Bilder, diese Welt berühmte Kathedrale so zu sehen. Und schließlich mußten wir mit anschauen, wie das gesamte Dach einstürzte. 

 

Mit diesen schrecklichen Eindrücken gingen wir gegen 20 Uhr schon in unseren Flur, wo sich Anton schon eingemummelt hatte. In der Zwischenzeit waren noch weitere Pilger eingetroffen, die es sich auf den Matrazen im Flur gemütlich 😂 machten. Zumindest lagen wir dann nicht mehr direkt im Zug. Wir konnten noch einige Decken organisiern, mit denen wir den Eingang etwas abdichteten und den Rest noch über unsere Schlafsäcke packten. Mit langer Hose und Fleece mummelte auch ich mich dann ein. An Schlaf war natürlich noch nicht zu denken, da immer wieder die Eingangstüre oder auch die Türe zu den sanitären Anlagen geöffnet wurden. Doch irgendwann kehrte endlich Ruhe ein und die Bierchen sorgten auch dafür, dass ich dann einschlafen konnte. Und mitten in der Nacht wurde es sogar so warm, dass ich mich aus meinem Fleece und der langen Hose schälte. 

Fazit: schöne Etappe, leider mit Regen. 

Wenn man nicht auf dem Boden schlafen will, sollte man vielleicht die Etappenplanung nochmals überdenken, ob man nicht woanderst übernachtet.

Aber ich habs auch überlebt 😂 




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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